Sasha Kurmaz, Visual Arts, 2020

*1986 in Kiew, lebt in Kiew

Sasha Kurmaz studierte an der Fakultät für Gestaltung der Nationalen Akademie für Kultur- und Kunstmanagement in Kiew. Mit den Mitteln von Fotografie, Video und öffentlicher Intervention spürt er in seiner künstlerischen Arbeit gesellschaftlichen Zusammenhängen nach, die poetische wie politische Themen berühren. Zumeist spielt er in seinen Werken mit der Entmachtung von Machtstrukturen, erforscht die sich verändernde Beziehung zwischen Mensch und moderner Welt und untersucht das Spannungsfeld zwischen Bürger und Staat.

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Berlin-Stipendium

What Matters

Werkpräsentation 2022

„What Matters“ – „Was zählt“ war die Frage und zugleich Statement der Werkpräsentation 2022 der JUNGEN AKADEMIE, dem interdisziplinären und internationalen Artist-in-Residence-Programm der Akademie der Künste. In einer Ausstellung und einem vielfältigen Programm mit Screenings, Konzerten und Lesungen präsentierten 29 Stipendiat*innen aller Kunstsektionen der Akademie Sound- und Videoinstallationen, Fotografien, Skulpturen, Gemälde und Performances, die sie während ihrer Atelieraufenthalte im Hansaviertel in Berlin und der Villa Serpentara in Olevano, Italien entwickelt haben.

„What Matters“ ist nicht als Titel einer thematischen Ausstellung zu verstehen, sondern verweist auf die Vielfalt von Fragestellungen, Perspektiven und Realitäten, die sich in einer Künstler*innenresidenz verflechten und betont ihre Dringlichkeit. Die Ausstellung stellte die individuellen Ansätze der Künstler*innen in den Fokus, die um ein breites Themenspektrum kreisen: von Fragen zur Transformation von Gesellschaften und deren Ausdruck im Verhältnis von urbanem Raum und Landschaft über die Wechselbeziehung von Individuum und gesellschaftlichen Systemen wie Staat, Religion und Ökonomie bis hin zu Reflektionen über Körper- und Geschichtsbilder, persönliche Archive und das Ineinandergreifen von Natur, Technologie und Kultur.

Was zählt, sind künstlerische Zeug*innenschaft, poetischer Widerstand und das Imaginieren nachhaltiger Zukünfte im Angesicht globaler Kippmomente – ob klimatischer oder politischer Natur. Nach zwei Jahren Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen war „What Matters“ die bisher umfangreichste Werkpräsentation der JUNGEN AKADEMIE.

In den Worten eines Stipendiaten: „What matters? Make them see…”

The Temple of the Transfiguration (2022)

Mixed Media

Mit diesem Projekt setzte Kurmaz die Suche nach neuen Formen religiöser Architektur in der postsowjetischen Ukraine fort. Insbesondere interessierte ihn die unterschiedlichen Methoden, wie orthodoxe Geistliche sich den öffentlichen Raum aneignen und ihn kommerzialisieren.

Für diese Ausstellung baute Kurmaz eine der vielen orthodoxen Hütten nach, die überall in der modernen Ukraine zu finden sind. Diese architektonischen Objekte werden illegal errichtet, um sich den öffentlichen Raum anzueignen und anschließend in eine profitable kommerzielle Struktur umzuwandeln.