Der algerische Fotograf Ferhat Bouda bereiste sämtliche Länder Nordafrikas und der Sahelzone, um das Leben der Berber zu dokumentieren, die seit Jahrhunderten Repressionen erfahren, deren Kultur aber dennoch überdauert hat. Auch in den Reportagen sozialer Ausgrenzung in Frankfurt am Main beschäftigt er sich mit den Lebenssituationen von Menschen aus gesellschaftlichen Randgruppen. Einige Geschichten und Hintergründe zu ausgewählten Bildern, vom Leben verschiedener Gemeinschaften in der Kabylei, dem Atlasgebirge oder in Frankfurt, erzählt er in diesem Audiofeature.
In der Kabylei
Algerien
Im Dorf Illilten in der Kabylei im Norden Algeriens, leben alle wie eine große Familie, jeder kennt sich gut. In jedem kabylischen Dorf gibt es das sogenannte Tajmaat. Tajmaat bedeutet heute so viel wie Parlament, existiert dort aber schon lange vor der Gründung von Republiken. Algerien (Kabylei), 2012
Fatima
Marokko
Fatima, 20 Jahre alt, lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Höhlen. Hier holt sie gerade Wasser zum Kochen, Atlasgebirge Marokko, 2017
Porträt einer Familie
Marokko
Porträt einer Familie in der Region des Hohen Atlas in Marokko. Tinfgham ist ein Dorf, das nicht einmal bei Google zu finden ist. Marokko, 2016
Im Bahnhofsviertel
Frankfurt am Main
Bahnhofsviertel in Frankfurt am Main, 2016
Sam
Frankfurt am Main
E. und M. lebten als Drogenabhängige in Italien auf der Straße, ihr Sohn Sam wurde ihnen von den Behörden weggenommen. In der Hoffnung auf ein besseres Leben kamen sie nach Frankfurt, wo ich ihnen begegnete. Aber auch in Frankfurt schafften sie es nicht, sich diesen Wunsch zu erfüllen. Frankfurt am Main,2011
Khalifa
Nord-Mali
Khalifa, 17 Jahre alt, Opfer eines islamistischen Anschlags in Kidal, Nord-Mali,2013
Das Fest
Frankfurt am Main
Ein hinduistisches Fest in einem Tempel; ich mag das Zusammenleben von Religionen und Kulturen in Frankfurt sehr. Wenn die Welt so wäre wie hier, würden wir wahrscheinlich weniger Kriege führen. Frankfurt am Main, 2005
Die Taufe
Frankfurt am Main
Griechisch-orthodoxe Gemeinde feiert die Taufe Christi am Mainufer. Frankfurt am Main, 2008
E. und M.
Frankfurt am Main
E. und M. in Frankfurt am Main, 2011 (Gleiche Geschichte im Bild Nummer 5)
Die Hochzeit
Niger
Voller Stolz präsentieren sich diese Tuareg-Mädchen mit ihrem schönen Kostüm während einer Hochzeit. Agadez in Niger, 2016
Im Bahnhofsviertel
Frankfurt am Main
Ein Abend im Bahnhofsviertel in Frankfurt am Main, 2015
Rabia
Nord-Mali
Rabia übt mit anderen Frauen die Funktion ihrer Waffen. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Touaregs, dass sich Frauen an einer militärischen Rebellion gegen den aufkommenden Islamismus und das malische Militär beteiligen. In-Khalil, Nord-Mali, 2013
*1976 in Algeria, lives in Frankfurt a. M.
Ferhat Bouda was born in Algeria (Kabylia) in 1976 and has been living in Frankfurt am Main as a freelance photographer since 2005. The Kabyle are members of different Berber tribes with a common language. His upbringing in the mountain region brought him into contact with the Berber cultural movement at an early age. As an adolescent, he campaigned for the recognition of his mother tongue (Kabylian). As an adult, he finally left his country with the aim of studying film in France “so that my grandmother can one day see films in her own language”. However, after acquiring a photo camera by chance, he developed an enthusiasm for documentary photography and started studying photography in Paris.
Back in his native country, he devoted himself to a long-planned photographic project on the life of the Berber and nomadic peoples and travelled to all countries in North Africa and the Sahel. What moved him are the people and the diversity of cultures in which these peoples live. Bouda’s work has been exhibited at the Visa pour L’Image photo festival in Perpignan (France) and at the SCAM gallery in Paris, among others. He is a scholarship holder of the French Boulat Prize and the Hessian Cultural Foundation. As a member of the VU’ agency in Paris, his works are published in numerous magazines and newspapers.
Ellen Auerbach Fellowship
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