Yvon Chabrowski, Visual Arts, 2020

*in Berlin, lebt in Leipzig und Berlin

Yvon Chabrowski, geboren in Ost-Berlin, studierte an der HGB Leipzig bei Timm Rautert und Florian Ebner, am Ensba Lyon und in der Meisterklasse von Peter Piller. Ihre Werke wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen u. a. im Kunstmuseum Liechtenstein und in der Weserburg Bremen gezeigt. Aktuell zeigte die Kunsthalle Rostock ihre Einzelausstellung BODIES AND VALUES und ihr erster umfangreicher Katalog VIDEO AS SCULPTURE erschien bei Spector Books.

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Villa-Serpentara-Stipendium

What Matters

Werkpräsentation 2022

„What Matters“ – „Was zählt“ war die Frage und zugleich Statement der Werkpräsentation 2022 der JUNGEN AKADEMIE, dem interdisziplinären und internationalen Artist-in-Residence-Programm der Akademie der Künste. In einer Ausstellung und einem vielfältigen Programm mit Screenings, Konzerten und Lesungen präsentierten 29 Stipendiat*innen aller Kunstsektionen der Akademie Sound- und Videoinstallationen, Fotografien, Skulpturen, Gemälde und Performances, die sie während ihrer Atelieraufenthalte im Hansaviertel in Berlin und der Villa Serpentara in Olevano, Italien entwickelt haben.

„What Matters“ ist nicht als Titel einer thematischen Ausstellung zu verstehen, sondern verweist auf die Vielfalt von Fragestellungen, Perspektiven und Realitäten, die sich in einer Künstler*innenresidenz verflechten und betont ihre Dringlichkeit. Die Ausstellung stellte die individuellen Ansätze der Künstler*innen in den Fokus, die um ein breites Themenspektrum kreisen: von Fragen zur Transformation von Gesellschaften und deren Ausdruck im Verhältnis von urbanem Raum und Landschaft über die Wechselbeziehung von Individuum und gesellschaftlichen Systemen wie Staat, Religion und Ökonomie bis hin zu Reflektionen über Körper- und Geschichtsbilder, persönliche Archive und das Ineinandergreifen von Natur, Technologie und Kultur.

Was zählt, sind künstlerische Zeug*innenschaft, poetischer Widerstand und das Imaginieren nachhaltiger Zukünfte im Angesicht globaler Kippmomente – ob klimatischer oder politischer Natur. Nach zwei Jahren Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen war „What Matters“ die bisher umfangreichste Werkpräsentation der JUNGEN AKADEMIE.

In den Worten eines Stipendiaten: „What matters? Make them see…”

BODIES IN TRANSITION

Videoskulptur

In BODIES IN TRANSITION begegnen Betrachtende der Performerin Ayse Orhon und dem Schauspieler Benno Fürmann in jeweils einem 75-Zoll-Monitor lebensgroß auf einem Laufband. Während das Fließband historisch die industrielle Warenproduktion beschleunigt hat, steht das Laufband für die Selbstoptimierung in neoliberalen Lebensstrukturen. Beide Performende tragen ein Kostüm, das ihre Körper um Attribute erweitert, die gesellschaftlich den Geschlechtern binär zugeordnet werden – ausgeprägte Muskelpartien auf der einen, Geschmeidigkeit und Eleganz auf der anderen Seite. Durch die Kraftübertragung des Laufbands verändern sich ihre Körper in der sich steigernden Geschwindigkeit. Damit werden gesellschaftliche Ansprüche an den weiblichen Körper nach Schlankheit und Flexibilität konterkariert und zugleich auf dessen Reproduktionsfähigkeit rekurriert. Nach einem intensiven konzentrierten Lauf stehen beide auf dem Band – frei von den Gender-betonenden Kostümattributen. Im gleichen Schritttempo verändern sich ihre Körper und öffnen einen geschlechterübergreifenden performativen Emanzipationsraum.

Videoskulptur, 4K, 22:45 Min., Sound, Farbe

zwei 75-Zoll-Monitore, hochkant auf dem Boden stehend, zwei Gewichtsblöcke

Performance: Ayse Orhon, Benno Fürmann

Gefördert durch die E.ON Stiftung