Christin Berg, Visual Arts, 2020

*1982 in Berlin, lebt in Berlin und Paris 

Christin Berg absolvierte an der University of Applied Sciences and Arts in Hannover im Bereich Szenografie und an der Slade School of Fine Art in London. Als Meisterschülerin von Douglas Gordon beendete sie ihr Studium an der Städelschule Frankfurt. Ihre dem Art House verpflichteten Filme sind für große Projektionen im Ausstellungskontext konzipiert. Die Künstlerin arbeitet in der Regel mit einem Ensemble. Ihre transzendenten Exposés verfolgen Projekte im urbanen Raum und abgelegenen Naturszenen. Gezeigt wurden ihre Arbeiten u. a. in der Cité internationale des artes Paris, dem Musèe du Louvre und der Kunsthalle Hamburg.

www.collectivescreening.com

Villa-Serpentara-Stipendium

What Matters

Werkpräsentation 2022

„What Matters“ – „Was zählt“ war die Frage und zugleich Statement der Werkpräsentation 2022 der JUNGEN AKADEMIE, dem interdisziplinären und internationalen Artist-in-Residence-Programm der Akademie der Künste. In einer Ausstellung und einem vielfältigen Programm mit Screenings, Konzerten und Lesungen präsentierten 29 Stipendiat*innen aller Kunstsektionen der Akademie Sound- und Videoinstallationen, Fotografien, Skulpturen, Gemälde und Performances, die sie während ihrer Atelieraufenthalte im Hansaviertel in Berlin und der Villa Serpentara in Olevano, Italien entwickelt haben.

„What Matters“ ist nicht als Titel einer thematischen Ausstellung zu verstehen, sondern verweist auf die Vielfalt von Fragestellungen, Perspektiven und Realitäten, die sich in einer Künstler*innenresidenz verflechten und betont ihre Dringlichkeit. Die Ausstellung stellte die individuellen Ansätze der Künstler*innen in den Fokus, die um ein breites Themenspektrum kreisen: von Fragen zur Transformation von Gesellschaften und deren Ausdruck im Verhältnis von urbanem Raum und Landschaft über die Wechselbeziehung von Individuum und gesellschaftlichen Systemen wie Staat, Religion und Ökonomie bis hin zu Reflektionen über Körper- und Geschichtsbilder, persönliche Archive und das Ineinandergreifen von Natur, Technologie und Kultur.

Was zählt, sind künstlerische Zeug*innenschaft, poetischer Widerstand und das Imaginieren nachhaltiger Zukünfte im Angesicht globaler Kippmomente – ob klimatischer oder politischer Natur. Nach zwei Jahren Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen war „What Matters“ die bisher umfangreichste Werkpräsentation der JUNGEN AKADEMIE.

In den Worten eines Stipendiaten: „What matters? Make them see…”

Beyond the Now

Eine Filminstallation von Christin Berg, Kinematografie von Jakob Stark

Beyond the Now ist ein expressives Kammerspiel, in der die monologhaltenden oder gestikulierenden Charaktere Erinnerungen an Geburt, Dekonstruktion und Tod wachrufen. Der Film ist eine persönliche Auseinandersetzung der Künstlerin mit dem Erbe eines Waldes, wie eine eigene kritische Interpretation der Epoche der Romantik. Die Gemälde des 18. und 19. Jahrhunderts sind ein Spiegelbild der Vergangenheit, offenbaren aber auch Weltflucht und utopische Zukünfte.

 

Diese Diskrepanz zwischen dem Zustand des Bestehenden und den Hoffnungen der Vergangenheit ist die Grundlage der Arbeit. Berg kommentiert eine Zeit voller Paradoxien, indem sie in alltägliche Situationen eine Spannung hineinbaut und das Ende offenlässt.