Nazanin Noori, Performing Arts, 2020

*1991 in Wiesbaden, lebt in Berlin 

Nazanin Noori ist eine iranische interdisziplinäre Künstlerin. Ihr Werk umfasst Klangkunst, Installation, Theater- und Hörspielregie und Text. Noori befasst sich mit der Verschmelzung von Klang, Raum, Skulptur und postdramatischer Lyrik und konzentriert sich dabei auf atmosphärische Narrative. Sie studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Goethe-Universität in Frankfurt a.M. und arbeitete am Deutschen Theater, Berlin und Schauspiel Hannover. Ihr Debütalbum FARCE erschien 2020. Ihre Installation AMBIENT ROOM war 2021 im EIGEN + ART Lab zu sehen.

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Berlin-Stipendium

What Matters

Werkpräsentation 2022

„What Matters“ – „Was zählt“ war die Frage und zugleich Statement der Werkpräsentation 2022 der JUNGEN AKADEMIE, dem interdisziplinären und internationalen Artist-in-Residence-Programm der Akademie der Künste. In einer Ausstellung und einem vielfältigen Programm mit Screenings, Konzerten und Lesungen präsentierten 29 Stipendiat*innen aller Kunstsektionen der Akademie Sound- und Videoinstallationen, Fotografien, Skulpturen, Gemälde und Performances, die sie während ihrer Atelieraufenthalte im Hansaviertel in Berlin und der Villa Serpentara in Olevano, Italien entwickelt haben.

„What Matters“ ist nicht als Titel einer thematischen Ausstellung zu verstehen, sondern verweist auf die Vielfalt von Fragestellungen, Perspektiven und Realitäten, die sich in einer Künstler*innenresidenz verflechten und betont ihre Dringlichkeit. Die Ausstellung stellte die individuellen Ansätze der Künstler*innen in den Fokus, die um ein breites Themenspektrum kreisen: von Fragen zur Transformation von Gesellschaften und deren Ausdruck im Verhältnis von urbanem Raum und Landschaft über die Wechselbeziehung von Individuum und gesellschaftlichen Systemen wie Staat, Religion und Ökonomie bis hin zu Reflektionen über Körper- und Geschichtsbilder, persönliche Archive und das Ineinandergreifen von Natur, Technologie und Kultur.

Was zählt, sind künstlerische Zeug*innenschaft, poetischer Widerstand und das Imaginieren nachhaltiger Zukünfte im Angesicht globaler Kippmomente – ob klimatischer oder politischer Natur. Nach zwei Jahren Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen war „What Matters“ die bisher umfangreichste Werkpräsentation der JUNGEN AKADEMIE.

In den Worten eines Stipendiaten: „What matters? Make them see…”

AMBIENT HARDCORE

Klangkunst Performance

In der Akademie der Künste präsentiert Nazanin Noori ein 30-minütiges Klangszenario, in dem sie World Trance und eigene unveröffentlichte Musiken mit traditionellen ethnischen Hymnen und Gesängen der Sufis verbindet. Die Performance bezieht sich auf den sufistischen Zustand des „ḥāl“, der ein Verlassen des normalen Bewusstseins darstellt und die Entwicklung einer eigenen Wahrnehmungswelt ermöglicht, die von der der Musikerin getrennt ist. Nooris Œuvre ist inspiriert von Musiken, die in rituellen Praktiken zum Einsatz kommen, von Pauline Oliveros‘ Prinzipien des „Deep Listening“ und von Antonin Artauds Schriften über das „Theater der Grausamkeit“. Ihre Kompositionen sind vor allem im Bereich von Healing Sounds und Dark Ambient angesiedelt, verzweigen sich aber auch in Richtung Techno und Doom Electronics.