Miguel Hilari, Film and Media Arts, 2020

*1985 in Hamburg, lebt in La Paz

Miguel Hilari studierte Film in La Paz, Santiago de Chile und Barcelona. Seine Dokumentarfilme (El corral y el viento, 2014; Compañía, 2019; Bocamina, 2019) beschäftigen sich mit den Themen der Arbeit, der Kolonialgeschichte, der Migration und der indigenen Kultur. Oft werden bestehende Bilder neu inszeniert und so infrage gestellt. Seine Filme wurden auf internationalen Festivals gezeigt und ausgezeichnet. Hilari arbeitet auch als Produzent und Cutter und begann im letzten Jahr Proyecto Torrente zu leiten, ein Projekt, dass Bild- und Sound in Schulen auf dem Land unterrichtet.

Berlin-Stipendium

What Matters

Werkpräsentation 2022

„What Matters“ – „Was zählt“ war die Frage und zugleich Statement der Werkpräsentation 2022 der JUNGEN AKADEMIE, dem interdisziplinären und internationalen Artist-in-Residence-Programm der Akademie der Künste. In einer Ausstellung und einem vielfältigen Programm mit Screenings, Konzerten und Lesungen präsentierten 29 Stipendiat*innen aller Kunstsektionen der Akademie Sound- und Videoinstallationen, Fotografien, Skulpturen, Gemälde und Performances, die sie während ihrer Atelieraufenthalte im Hansaviertel in Berlin und der Villa Serpentara in Olevano, Italien entwickelt haben.

„What Matters“ ist nicht als Titel einer thematischen Ausstellung zu verstehen, sondern verweist auf die Vielfalt von Fragestellungen, Perspektiven und Realitäten, die sich in einer Künstler*innenresidenz verflechten und betont ihre Dringlichkeit. Die Ausstellung stellte die individuellen Ansätze der Künstler*innen in den Fokus, die um ein breites Themenspektrum kreisen: von Fragen zur Transformation von Gesellschaften und deren Ausdruck im Verhältnis von urbanem Raum und Landschaft über die Wechselbeziehung von Individuum und gesellschaftlichen Systemen wie Staat, Religion und Ökonomie bis hin zu Reflektionen über Körper- und Geschichtsbilder, persönliche Archive und das Ineinandergreifen von Natur, Technologie und Kultur.

Was zählt, sind künstlerische Zeug*innenschaft, poetischer Widerstand und das Imaginieren nachhaltiger Zukünfte im Angesicht globaler Kippmomente – ob klimatischer oder politischer Natur. Nach zwei Jahren Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen war „What Matters“ die bisher umfangreichste Werkpräsentation der JUNGEN AKADEMIE.

In den Worten eines Stipendiaten: „What matters? Make them see…”

News from Home

Kurzfilme des amerikanischen Kontinents – Cerro Saturno (2022)

 

Was nennen wir Heimat? News from Home ist nach einem Film von Chantal Akerman benannt, in dem die Beobachtung der fremden Stadt New York mit den Briefen ihrer Mutter aus dem fernen Europa unterlegt wird. Das Programm zeigt Filme des amerikanischen Kontinents, zeitgenössische indigene Arbeiten sowie ältere Filme des lateinamerikanischen Kinos aus den 1960er und 70er Jahren. Im Fokus stehen Sprache und Landschaft sowie die Darstellung von Heimat verknüpft mit der Vorstellung einer anderen Realität. In Ansichten und Fragmenten spannen die Kurzfilme einen Bogen, der mehrere Jahrzehnte und verschiedene Regionen umfasst. Das Filmprogramm stellt sich dahingehend auch gegen gängige und vereinfachte Bilder des indigenen Films und seiner Vermarktung.

Eine Bergkette in Nebel und Schnee.

Alte heilige Orte, in Weite und Leere.

Spuren erscheinen: Feldwege, Antennen, Überlandleitungen.

Danach Menschen hinter Fenstern und Regen.

Eine Stadt.

Film, 13 Min.

Regie & Kamera: Miguel Hilari

Klangdesign: Miguel Llanque

Tonmeister: Marcelo Guzmán

Schnitt: Miguel Hilari, Gilmar Gonzales

Farbe: Pablo Paniagua

Tonmischung: Miguel Jara

Im Auftrag des Cousin Collective