Aled Smith, Music, 2020

*1990 Wrexham, North Wales 

Aled Smith ist Komponist und Klangkünstler und strebt in seinem jüngsten Werk mit einer Sprache der Materialität nach absolutem, unendlich komplexem Klang. Seine Werke erhalten als physische Gebilde aus unbearbeiteten, wiederverwendeten Materialien und analogen Formen der Verstärkung und Elektronik körperliche Gestalt und überbrücken und verzerren visuelle, physische, räumliche und klangliche Perspektiven durch Dekontextualisierung und Desintegration. Aled Smith schloss sein Studium am Royal Northern College of Music in Manchester, Großbritannien, mit einem MMus ab und promovierte in Komposition (2012–18).

Instagram / Soundcloud

Berlin-Stipendium

What Matters

Werkpräsentation 2022

„What Matters“ – „Was zählt“ war die Frage und zugleich Statement der Werkpräsentation 2022 der JUNGEN AKADEMIE, dem interdisziplinären und internationalen Artist-in-Residence-Programm der Akademie der Künste. In einer Ausstellung und einem vielfältigen Programm mit Screenings, Konzerten und Lesungen präsentierten 29 Stipendiat*innen aller Kunstsektionen der Akademie Sound- und Videoinstallationen, Fotografien, Skulpturen, Gemälde und Performances, die sie während ihrer Atelieraufenthalte im Hansaviertel in Berlin und der Villa Serpentara in Olevano, Italien entwickelt haben.

„What Matters“ ist nicht als Titel einer thematischen Ausstellung zu verstehen, sondern verweist auf die Vielfalt von Fragestellungen, Perspektiven und Realitäten, die sich in einer Künstler*innenresidenz verflechten und betont ihre Dringlichkeit. Die Ausstellung stellte die individuellen Ansätze der Künstler*innen in den Fokus, die um ein breites Themenspektrum kreisen: von Fragen zur Transformation von Gesellschaften und deren Ausdruck im Verhältnis von urbanem Raum und Landschaft über die Wechselbeziehung von Individuum und gesellschaftlichen Systemen wie Staat, Religion und Ökonomie bis hin zu Reflektionen über Körper- und Geschichtsbilder, persönliche Archive und das Ineinandergreifen von Natur, Technologie und Kultur.

Was zählt, sind künstlerische Zeug*innenschaft, poetischer Widerstand und das Imaginieren nachhaltiger Zukünfte im Angesicht globaler Kippmomente – ob klimatischer oder politischer Natur. Nach zwei Jahren Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen war „What Matters“ die bisher umfangreichste Werkpräsentation der JUNGEN AKADEMIE.

In den Worten eines Stipendiaten: „What matters? Make them see…”

return to ground

Sound-Performance

Zwei Figuren befinden sich jeweils auf einer Seite eines großen Fensters. Sie können die Anwesenheit des jeweils anderen spüren, doch nicht direkt miteinander kommunizieren. Sie zeichnen die Oberflächen und Umrisslinien eines gemeinsamen Erinnerungsraumes nach und suchen nach Wegen, denen sie folgen können – nach einer möglichen Verbindung durch die unüberwindbare Leere zwischen ihnen. Als autonome Elemente suggerieren die Interaktionen der Performer*innen sowohl eine einzelne Persönlichkeit mit multiplen Perspektiven als auch verschiedene Persönlichkeiten auf der Suche nach Neuausrichtung.

 

Beide Performer*innen spielen auf „selbstgebauten“ Instrumenten, die Bewegung und Klang unmittelbar miteinander verbinden. Eine Reihe speziell ausgewählter Effektpedale – die vor allem auf verschiedene Formen des Time-Stretching ausgelegt sind – werden benutzt, um die eher begrenzten Klangmöglichkeiten der Instrumente zu steigern und zu gestalten. Schichten eines sich ständig erweiternden, zerfallenden und instabilen elektronischen Mikrokosmos dienen als Fläche, auf der die Performer*innen versuchen, miteinander in Kontakt zu treten.

Performende

Silvia Lucas

Fidan Aghayeva-Edler

you don’t belong here

10 Kanal Audio- und Lichtskulptur

Während man durch unscharfe Stadtlandschaften geht, starren ausdruckslose Figuren zurück, die wissen, dass man nicht zu ihrer Welt gehört. Diese Welt, die zerfällt und in sich zusammenbricht, beruht auf Ausgrenzung und wirft Fragen nach Wiederentdeckung von Identität und Rückeroberung des Selbst auf.

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden durch eine Brille von Nostalgie und schwindender Erinnerung wahrgenommen. Die Welt in you don’t belong here spielt sich in einer trostlosen, kommerzialisierten und industrialisierten Landschaft ab, die aus unterschiedlichen Field Recordings, verschiedenen Textfragmenten, zerbrochenen/defekten Objekten und vorgefundenen Klängen besteht.