Philipp Valente, Architecture, 2020

Lebt in Dortmund

Philipp Valente schloss sein Architekturstudium im Masterstudiengang 2019 an der Technischen Universität München mit Auszeichnung ab und gründete im selben Jahr das Architekturbüro Less Plus in Dortmund. Er arbeitete mit renommierten Architekturbüros wie Nikken Sekkei (Tokio, Japan), RCR Arquitectes (Olot, Spanien) und Peter Haimerl . Architektur (München, Deutschland) zusammen.
Philipp Valente wurde mit dem Hans-Döllgast-Preis, dem JSPS-Stipendium und dem Stipendium der Baumeister Akademie ausgezeichnet und forschte an der Universität Tokio bei Prof. Kengo Kuma zum Verständnis der japanischen Ästhetik.

What Matters

Werkpräsentation 2022

„What Matters“ – „Was zählt“ war die Frage und zugleich Statement der Werkpräsentation 2022 der JUNGEN AKADEMIE, dem interdisziplinären und internationalen Artist-in-Residence-Programm der Akademie der Künste. In einer Ausstellung und einem vielfältigen Programm mit Screenings, Konzerten und Lesungen präsentierten 29 Stipendiat*innen aller Kunstsektionen der Akademie Sound- und Videoinstallationen, Fotografien, Skulpturen, Gemälde und Performances, die sie während ihrer Atelieraufenthalte im Hansaviertel in Berlin und der Villa Serpentara in Olevano, Italien entwickelt haben.

„What Matters“ ist nicht als Titel einer thematischen Ausstellung zu verstehen, sondern verweist auf die Vielfalt von Fragestellungen, Perspektiven und Realitäten, die sich in einer Künstler*innenresidenz verflechten und betont ihre Dringlichkeit. Die Ausstellung stellte die individuellen Ansätze der Künstler*innen in den Fokus, die um ein breites Themenspektrum kreisen: von Fragen zur Transformation von Gesellschaften und deren Ausdruck im Verhältnis von urbanem Raum und Landschaft über die Wechselbeziehung von Individuum und gesellschaftlichen Systemen wie Staat, Religion und Ökonomie bis hin zu Reflektionen über Körper- und Geschichtsbilder, persönliche Archive und das Ineinandergreifen von Natur, Technologie und Kultur.

Was zählt, sind künstlerische Zeug*innenschaft, poetischer Widerstand und das Imaginieren nachhaltiger Zukünfte im Angesicht globaler Kippmomente – ob klimatischer oder politischer Natur. Nach zwei Jahren Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen war „What Matters“ die bisher umfangreichste Werkpräsentation der JUNGEN AKADEMIE.

In den Worten eines Stipendiaten: „What matters? Make them see…”

STRUKTUR 

Installation

In der Ferne spalten Hochöfen den Horizont.
Pipelines und Brücken bilden ein dichtes Netz.
Streben aus Stahl und Rost sind allgegenwärtig.
Wie die Skelette riesiger prähistorischer Geschöpfe
prägen die strukturellen Hinterlassenschaften der Industrialisierung das Ruhrgebiet.

Obwohl sie so häufig sind, werden die Strukturen selten direkt untersucht. Für die Anwohner sind die Strukturen Überbleibsel aus einer vergangenen Zeit, als das Ruhrgebiet für Schweiß, Schmutz und Arbeit stand. Als Folge hiervon verschwinden diese identitätsstiftenden Elemente zunehmend und werden nur an Orten geduldet, die bewusst mit der romantischen Vorstellung von Industriekultur assoziiert werden sollen.

Architektonische Strukturen lösen in der Region, wo man stattdessen weiterhin in einem in der Bauhaus-Tradition stehenden internationalen Stil baut, selten eine Reaktion aus. Einfache Kuben und weiße Fassaden werden neben die Industrieruinen gestellt.