Fabià Santcovsky, Music, 2020

*1989 in Barcelona

Fabià Santcovsky studierte Komposition bei Gabriel Brncic, Mauricio Sotelo, Marco Stroppa und Daniel Ott in Barcelona, Stuttgart und Berlin. Er schreibt Werke für Musiktheater, Orchesterstücke und Kammermusik. Beachtung fanden unter anderem seine Opern Transstimme, ein Auftragswerk der Münchener Biennale, und Las Chanchas, in Auftrag gegeben vom Teatro Argentino de La Plata, sowie Auftragswerke des Orquestra Simfònica de Barcelona (OBC) und des SWR-Sinfonieorchesters Stuttgart. Fabià Santcovsky gewann 2015 den 2. Preis beim Toru Takemitsu Composition Award und erhielt das Wardwell-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung.

Berlin-Stipendium

What Matters

Werkpräsentation 2022

„What Matters“ – „Was zählt“ war die Frage und zugleich Statement der Werkpräsentation 2022 der JUNGEN AKADEMIE, dem interdisziplinären und internationalen Artist-in-Residence-Programm der Akademie der Künste. In einer Ausstellung und einem vielfältigen Programm mit Screenings, Konzerten und Lesungen präsentierten 29 Stipendiat*innen aller Kunstsektionen der Akademie Sound- und Videoinstallationen, Fotografien, Skulpturen, Gemälde und Performances, die sie während ihrer Atelieraufenthalte im Hansaviertel in Berlin und der Villa Serpentara in Olevano, Italien entwickelt haben.

„What Matters“ ist nicht als Titel einer thematischen Ausstellung zu verstehen, sondern verweist auf die Vielfalt von Fragestellungen, Perspektiven und Realitäten, die sich in einer Künstler*innenresidenz verflechten und betont ihre Dringlichkeit. Die Ausstellung stellte die individuellen Ansätze der Künstler*innen in den Fokus, die um ein breites Themenspektrum kreisen: von Fragen zur Transformation von Gesellschaften und deren Ausdruck im Verhältnis von urbanem Raum und Landschaft über die Wechselbeziehung von Individuum und gesellschaftlichen Systemen wie Staat, Religion und Ökonomie bis hin zu Reflektionen über Körper- und Geschichtsbilder, persönliche Archive und das Ineinandergreifen von Natur, Technologie und Kultur.

Was zählt, sind künstlerische Zeug*innenschaft, poetischer Widerstand und das Imaginieren nachhaltiger Zukünfte im Angesicht globaler Kippmomente – ob klimatischer oder politischer Natur. Nach zwei Jahren Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen war „What Matters“ die bisher umfangreichste Werkpräsentation der JUNGEN AKADEMIE.

In den Worten eines Stipendiaten: „What matters? Make them see…”

Transstimme

Eine transhumanistische Oper

Performence, Konzert

Den Hintergrund des Dramas in Transstimme bildet ein transhumanistischer Topos – die Idee der Steigerung unserer physischen und kognitiven Fähigkeiten, die möglicherweise zu einer Verwandlung unserer Conditio humana führt. Die Stimme spielt die Rolle einer virtuellen Projektion und eines metaphorischen „Zuhauses“ für die zärtlichste und reinste Form der Liebe zwischen zwei Individuen. Eine unbekannte Krankheit führt dazu, dass die Stimme der „Sie“ verklingt und ihre Welt zusammenbricht. Ein futuristischer chirurgischer Eingriff ermöglicht daraufhin einen Heilungs- und Verbesserungsprozess, der sich für „Sie“ in eine Art Faust‘sche Entdeckungsreise und für „Ihn“ in einen Pygmalion-Effekt verwandelt. Die Oper befasst sich mit der offenen Frage, inwieweit wir imstande sein werden, mit ähnlich großen Herausforderungen zurechtzukommen. Diese werden wahrscheinlich in unserer zukünftigen Zivilisation geschehen und sich auf unsere Conditio humana auswirken. Welche Herausforderungen könnten sich also im Zuge dieses Übergangs ergeben?

Originalgeschichte, Musik Live Visuals: Fabiá Santovsky

Libretto: Anja Hilling

Klangregie: Alexis Baskind

Sopran: Angela Postweiler