*1989 in Moskau, lebt in Wien und Berlin
Artemiy Shokin arbeitet als freier szenischer Künstler und Bühnenbildner. In seinen künstlerischen Arbeiten interessiert er sich für die Kreation von geschlossenen theatralen Installationsräumen und der damit einhergehenden Differenz des Privaten und des Öffentlichen. 2018 schloss er sein Studium der Bühnengestaltung an der Akademie der Bildenden Künste Wien unter der Betreuung von Prof. Anna Viebrock ab; für seine Diplomarbeit ACCORDING TO GIVEN CIRCUMSTANCES erhielt er den Würdigungspreis 2018. Als Performer, Bühnen- und Kostümbildner arbeitete er mit dem Theaterkollektiv CHICKS*.
„A Very Definitive Spread With Citrus Fruits and Other Glyphs“
Residency Projekt
A Very Definitive Spread with Citrus Fruits and Other Glyphs
2020, interaktive Installation
Zelt, Objekte, Handy-Kamera Aufnahmen, Found Footage
Tarot oder „Tarocco“ bezeichnet sowohl ein Kartenspiel als auch eine sizilianische Sorte von Blutorangen. Die Installation ist von der Mehrdeutigkeit der Praxis des Kartenlegens inspiriert. Diese Praxis dient nicht nur der Wahrsagung und Zukunftsdeutung, sondern auch als Werkzeug zur Generierung von spielerischen Narrativen.
Ein inmitten der Ausstellungshalle installiertes Zelt lädt die Besucher*innen zum Eintreten ein, um im Inneren ein entropisches und kakofones Narrativ zu erleben – und dieses zu manipulieren. Die dort vorgefundenen Gegenstände werden zu einer Ansammlung von mit unbekannter Bedeutung angefüllten Glyphen. Jedes Objekt aktiviert durch Berührung eine Reaktion auf einem von drei Bildschirmen: Eine Art Triptychon, ein visuelles Archiv, dass sich aus Videomaterial, aufgenommen in der Umgebung der Akademie der Künste im Hansaviertel, sowie Found Footage zusammensetzt. Es entsteht eine sich immer neu arrangierende und durch Besucher*innen-Hand aktivierte Konversation zwischen analogen Objekten und digital präsentierten Antworten – ein
Experimentierraum zwischen profan und sakral, Spiel und Schicksal.
Where the Story Unfolds, Werkpräsentation JUNGE AKADEMIE 2020
Entwickelt mit technischer Unterstützung von Markus Roth.